Biotin ist ein wichtiges Vitamin für die Pferdegesundheit. Biotin ist für Pferde nicht nur für die Hufe, sondern auch für den gesamten Stoffwechsel unverzichtbar.
Biotin fürs Pferd – Übersicht
Was ist Biotin?
Vor vielen Jahren gelang es Forschern, einen spezifischen Wachstumsfaktor in Hefen und im Eidotter zu isolieren, der letztendlich als „Biotin“ bekannt wurde. „Bios“ ist ein griechisches Wort für „leben“, was die hohe Bedeutung von Biotin im Stoffwechsel ausdrückt.
Biotin wird oft auch Vitamin H genannt, wobei das H für Haut steht, aber auch für Hufhorn. Biotin ist ein wasserlösliches B-Vitamin, das auch als Vitamin B7 bekannt ist.
Bei Enzymen handelt es sich um spezifische natürliche Substanzen im Stoffwechsel des Pferdes, die im Körper bedeutende biochemische Prozesse auslösen. Biotin spielt dabei eine entscheidende Rolle beim Stoffwechsel von Fetten, Proteinen und auch Kohlenhydraten, da es ein wesentlicher Bestandteil dieser Enzyme ist. Da sie von großer Bedeutung sind, werden sie auch als „Schlüsselenzyme“ bezeichnet.
Biotin ist beim Pferd somit für das Immunsystem und das Nervensystem sehr wichtig. Es ist ebenfalls an der Entstehung von Keratin beteiligt, welches der wichtigste Bestandteil von Haut und Haaren ist.
Biotinmangel beim Pferd und seine Folgen
Ein Mangel an Biotin am Pferd führt zu einer Verringerung der Aktivität der biotinabhängigen Enzyme, und das hat Folgen. Veränderungen von Haut-, Haar- und Hufhornschäden sind möglich. Dabei kommen Haut- und Hufhornentzündungen und Risse vor. Das Haar wird spröde, bricht ab und fällt letztendlich aus, ähnlich bei Zink. Pferde, die scheinbar ausreichend Biotin erhalten haben, haben aber trotzdem Schwierigkeiten mit der Hufbeschaffenheit wie Hornspalten oder weichem Hufhorn. Es sieht so aus, als ob diese Pferde zusätzlich zum regulären Biotinbedarf auch Biotin benötigen, um die schlechte Hufhornqualität zu verbessern.
Mögliche Symptome bei einem Biotinmangel:
- Risse im Hufhorn (Hornspalten)
- Weiches Hufhorn
- Schwache Hufwand
- Bröcklige, spröde Oberfläche des Wandhorns
- Ausbrüche am Tragrand
- Deformationen des Hufes
- Schlechter Halt der Hufeisen
- Stumpfes, glanzloses Fell
- übermäßiger Haarausfall
- Spröde, abbrechende Haare
- Schuppenbildung
- entzündliche Reaktionen der Haut
- Hautrisse
Wieviel Biotin bei Hufproblemen?
Eine Dosierung, die das Vielfache einer normalen Zufuhr darstellt, ist erforderlich, um positive Auswirkungen auf die Qualität des Hufhorns zu haben. Wie viel Biotin muss ich meinem Pferd jeden Tag füttern, damit sich eine Verbesserung der Hufhornqualität ergibt? Hohe Dosierungen für Pferde mit weichem Hufhorn oder Hornspalten (15–20 mg/Tier/Tag) sind schon erfolgsversprechend.
Es ist wichtig, dass Pferde mit Hufhornproblemen nicht nur eine mineralische Ergänzung erhalten, sondern auch ein spezielles Präparat zur Förderung des Hufhorns. Es ist wichtig sicherzustellen, dass dann stets eine ausreichend große Menge an Biotin verabreicht wird. Für ein Pferd mit einem Gewicht von 600 kg müssten täglich mindestens 20 mg Biotin extra verabreicht werden. Biotinmengen unter ihnen verringern die Chancen auf Erfolg und belasten lediglich den Geldbeutel, ohne dass es zu sehen ist.
Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass eine zusätzliche Biotinversorgung die Wachstumsrate des Hufhorns beschleunigen kann.
Bei erwachsenen Pferden beträgt das Hufwachstum durchschnittlich etwa 8 bis 9 mm monatlich. Die Wachstumsrate von Fohlen ist im Vergleich zu ausgewachsenen Pferden leicht höher. Daher ist eine Biotinergänzung über einen sehr langen Zeitraum von mindestens 9 Monaten erforderlich, um die Qualität des nachwachsenden Hufhorns zu verbessern.
Ist zu viel Biotin beim Pferd schädlich?
Bei Pferden sind keine Vergiftungen mit Biotin bekannt. Eine unbeabsichtigte Überversorgung mit Biotin durch das Futter hat für das Pferd keine schädlichen Auswirkungen.
Biotin ist im Vergleich zu anderen Vitaminen sehr kostspielig, aber kann sehr effektiv zur unterstützenden Therapie und zur Vorbeugung von Hufhorndefekten dienen.
Eine Frage der Rasse
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